Hochwasser und Starkregen: Lauterhofen rüstet auf

28.09.2024
Großübung am Bauhof bereitet für den Ernstfall vor

Um für Hochwasser- und Starkregenereignisse vorbereitet zu sein, übten am 28. September die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren Brunn, Deinschwang, Gebertshofen, Lauterhofen und Trautmannshofen zusammen mit dem THW am Bauhof in Lauterhofen.
Der Übung wohnten neben dem Ersten Bürgermeister Ludwig Lang und den beiden Sachbearbeitern für Feuerwehrwesen und Katastrophenschutz der Marktgemeinde Lauterhofen, Christian Heldmann und Anna Albrecht, auch der zuständige Kreisbrandmeister
Andreas Feihl bei. Nach der Begrüßung der Übungsteilnehmer durch Bürgermeister Ludwig Lang erläuterte der Ortsbeauftragte
des Technischen Hilfswerks in Neumarkt, Herr Benedikt Aurbach, den geplanten Ablauf den ersten Teil des Übungstages. Er verdeutlichte hierbei zudem die Notwendigkeit der Maßnahmen, aber auch die Gefahren für die Einsatzkräfte bei solchen Einsätzen.

Übungsteil 1 – Aktion Sandsack

Im ersten Teil des Übungstages wurden durch die Feuerwehren mit Unterstützung der Kameraden des THWs mehrere manuelle Sandabfülleinrichtungen errichtet und die Besonderheiten bei der Abfüllung von Sandsäcken erläutert. Im Anschluss wurden an den Sandabfülleinrichtungen gemeinsam mehrere Paletten mit Sandsäcken befüllt. Nachdem mehrere Paletten befüllt waren, wurde ein kleiner Deich mit Sandsäcken errichtet und auf die Besonderheiten beim Deichbau eingegangen. Auch zur Aufbewahrung und zum Transport der Sandsäcke wurden wertvolle Tipps und Tricks durch die THW-Mitglieder vermittelt.

Übungsteil 2 – Aktion Boxwall

Nach einer gemeinsamen Brotzeit in den Hallen des gemeindlichen Bauhofs startete der zweite Teil der Fortbildung. Janik Weigel, Mitarbeiter der Firma Raschel Feuerschutz, stellte das Noaq Boxwall-System vor, das anstelle von Sandsäcken eingesetzt wird. Die Marktgemeinde hat dieses frei stehende, mobile Hochwasserschutzsystem insbesondere zum Schutz bei plötzlich auftretendem Oberflächenwasser nach Starkregen sowie bei Hochwasser (z. B. an der Lauterach bzw. dem Traunfelder Bach) beschafft.
Das System zeichnet sich primär durch eine kurze Rüst- und Aufbauzeit, sowie ein relativ geringes Gewicht gegenüber Sandsäcken aus. Auch zur Sicherung von Leckagen an Rohrleitungssystemen und im Bereich des Umwelt-/Gewässerschutzes kann das System z. B. durch die Zurückhaltung von kontaminiertem Löschwasser bzw. Löschschaum eingesetzt werden. Aufgrund der vorhanden Kurvenelemente ist auch eine Pool-Stellung zur Kühlung/Ablöschung beschädigter E-Fahrzeugen möglich. Mit einer Plane als Untergrund kann zudem ein Pufferspeicher bei möglichen Bränden mit diesem System errichtet werden. Die verschiedenen Einsatzszenarien wurden im Anschluss durch die Einsatzkräfte geübt. Bürgermeister Lang bedankte sich am Ende bei allen Ehrenamtlichen, welche den Samstag für die Bevölkerung geopfert haben. Nur durch solche Übungen und entsprechender Vorbereitungen sind unsere Helfer auf die besonderen Herausforderungen im Ernstfall gerüstet. Speziell dankte der Erste Bürgermeister dem Team des Technischen Hilfswerks aus Neumarkt, welchem er zudem ein Geschenk übergab.


Der Katastrophenschutz umfasst alle Maßnahmen zur Vermeidung, Begrenzung und Bewältigung einer Katastrophe. Die Gemeinde und ihre Bürgerinnen und Bürger können sich auf einige Szenarien vorbereiten. Auf der Homepage des BBK finden Sie persönliche
Checklisten für einen ausreichenden Vorrat im Rahmen der Notfallvorsorge sowie Anleitungen und richtige Verhaltensweisen bei verschiedenen Szenarien. Es darf hierbei auf den "Leitfaden für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notfallsituationen" verwiesen werden:

https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Vorsorge/vorsorge_node.html


Die Links hierzu finden Sie zudem auch auf der Homepage des Landratsamtes Neumarkt:


Nach der Klimawirkungs- und Risikoanalyse (KWRA) des Bundes steigen durch den Klimawandel die Risiken durch Hitze, Trockenheit und Starkregen weiter an. Extremwetter wie Starkregen, Überflutungen und Hitzeperioden werden auch nach einer aktuellen wissenschaftlichen Studie des Helmholtz-Zentrums zukünftig häufiger und zudem stärker auftreten. Zu den Pflichtaufgaben jeder Gemeinde gehören alle Aufgaben der Daseinsvorsorge. Hierzu zählen insbesondere die Wasser- und Energieversorgung, Abwasserbeseitigung, Straßenbau, Ortsplanung und die Aufstellung, Ausrüstung und Unterhalt der gemeindlichen Feuerwehren. Für Krisen und Großschadensereignisse werden durch die Katastrophenschutzbehörden und Gemeinden zugleich entsprechende Konzepte erarbeitet. Dass vorbereitende Maßnahmen in diesem Bereich äußerst sinnvoll und auch erforderlich sind, zeigte sich nicht nur nach der Flutkatastrophe im Ahrtal, sondern auch die letzten Starkregenereignisse im Gemeindebereich Lauterhofen im Juni sowie wenige Wochen zuvor in unserer Nachbargemeinde Kastl.


Speziell für den Bereich des langandauernden Stromausfalls („Blackout“) stehen im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. zukünftig bestimmte Anlaufstellen zur Verfügung. Diesen Flyer können Sie unten aufrufen bzw. downloaden.


Weitere Links: