Herbert Ulbrich sagt als KBI Servus

30.06.2014
Seit 1. Juli ist Herbert Ulbrich aus Sengenthal nicht mehr Kreisbrandinspektor. Nach 43 Jahren ist das Kapitel Feuerwehr aber noch nicht beendet.

Zum Geburtstag heißt es für Herbert Ulbrich Abschied nehmen. 63 Jahre alt wird der Kreisbrandinspektor des Bezirks 4. Gemäß dem Feuerwehrgesetz scheidet der Sengenthaler damit als Feuerwehr Führungskraft des Landkreises Neumarkt aus dem aktiven Feuerwehrdienst aus.

„Eigentlich bin ich schon seit dem 1. Juli nicht mehr im Dienst“, sagt Ulbrich. Denn die beiden Ex-Kollegen und Nachfolger, Hans-Georg Mößler aus Mühlhausen und Peter Häberl aus Lauterhofen, sind als neue Kreisbrandinspektoren seitdem im Dienst. Jetzt freue er sich einfach nur darauf, laue Sommerabende mit seiner Frau Thekla, den beiden Töchtern Martina und Alexandra und dem Enkel Lennart zu genießen. Letzterer ist mit seinen knapp drei Jahren nicht nur Opas Liebling, er ist schon fast ein perfekter Feuerwehrmann. Wöchentlich werde mehrmals das Feuerwehrhaus in Sengenthal mit dem kompletten Fuhrpark besucht, so Herbert Ulbrich.

Die Familie sei in all den Jahren, in denen er teilweise bis zu 280 Termine im Jahr wahrgenommen habe, meistens zu kurz gekommen. Dass, so der Jubilar, soll sich künftig auf jeden Fall ändern.

Sein „Helfer-Gen“ hat Ulbrich auch seinen beiden Töchtern vererbt, beide sind ausgebildete Feuerwehrler und versehen derzeit ihren Beruf bei der Polizei und als Krankenschwester. Gattin Thekla steht als Pfarrgemeinderätin und als Mesnerin der Filialkirche St. Elisabeth ehrenamtlich zur Verfügung. Die Maxime von Herbert Ulbrich ist eindeutig: Nur wenn jeder etwas ehrenamtliches macht, geht es unserer Gesellschaft gut und jeder hat auch ein Talent für irgendetwas, dass nur geweckt werden muss.

Dass sein ehrenamtliches Engagement möglich gewesen sei, habe er auch dem Verständnis seines Arbeitgebers zu verdanken, sagt Ulbrich, der als Industriemeister bei der Firma Holzammer in Sengenthal beschäftigt ist. Es sei immer möglich gewesen, sofort los zufahren, wenn der Meldeempfänger piepste. Dies sei nicht überall möglich, so Ulbrich.

Seine Feuerwehrkarriere begann für Ulbrich, dem gebürtigen Neumarkter aus dem Stadtteil Hasenheide, am 1. Januar 1971, bei der Werksfeuerwehr der Firmas Pfleiderer.

In den vergangenen 43 Jahren hat sich Ulbrich in zahlreichen Lehrgängen, wie Maschinisten- und Atemschutzlehrgang, Brandmeister, Gruppen- und Zugführerlehrgang, oder den Lehrgang als Führungsdienstgrad und Verbandsführer weitergebildet und ist zur Führungskraft im Landkreis aufgestiegen. Am 1. Juli 1996 übernahm er das Amt eines Kreisbrandmeisters. 2002 folgte dann die Aufgabe des Kreisbrandinspektors für den Bezirk 4. Seitdem betreute er die Feuerwehren des Marktes Lauterhofen und der Gemeinden, Pilsach, Deining, Sengenthal und Mühlhausen.

Die Schlagworte der Feuerwehr „Retten – Löschen – Bergen“ haben für Ulbrich in den vergangenen vier Jahrzehnten einen wichtigen Platz in seinem Leben eingenommen. Bei zahlreichen Einsätzen, oftmals mit tödlichem Ausgang, war seine unentgeltliche Einsatzbereitschaft, sein umsichtiges Arbeiten und sein fachliches Wissen gefragt. Als Ruhepol und kompetenter Ansprechpartner mit viel Erfahrung, stand er bei zahlreichen Einsätzen seiner Mannschaft voran.

Sein Steckenpferd allerdings galt der Jugendfeuerwehr. 1997 übernahm er die Aufgabe als Kreisjugendwart, 2002 wurde er stellvertretender Bezirksjugendwart. Die vielen Jugendwettbewerbe auf Kreis-, Bezirks- und nationaler Ebene sowie beim CTIF-Jugendwettbewerb in Freystadt vor vier Wochen mit 77 Jugendfeuerwehren aus Bayern und dem angrenzenden Ausland, tragen mit die Handschrift von Ulbrich. Sein unermüdlicher Einsatz in der Jugendarbeit beschert dem Landkreis 126 Jugendfeuerwehren.

Doch das Kapitel Feuerwehr ist für Ulbrich natürlich noch nicht vorbei. IIm März wurde er zum Vorsitzenden der Feuerwehr Sengenthal gewählt.

Bericht und Bild: Andreas Meyer
Quelle: http://www.mittelbayerische.de/region/neumarkt-nachrichten/kreisbrandinspektor-sagt-leise-servus-21102-art1090687.html