Großübung an der Landkreisgrenze
Im unwegsamen Gelände in der Nähe des Weilers Niesaß am Mühlberg kam es aufgrund eines technischen Defekts zu einer Notlage bei einem Harvester, bei dem der Führer dieses Holzvollernters schwer verletzt wurde.
Infolge des technischen Defekts kam es zudem zu einer Funkenbildung, wodurch sich das umliegende sehr trockene Gras und Gestrüpp entzündete und sich binnen kürzester Zeit zu einem Waldbrand entwickelte. Weitere vor Ort befindliche Waldarbeiter wurden daraufhin vermisst.
Durch die Übungsleitung, dem 1. Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Brunn Rudi Graf, wurden daraufhin die Feuerwehren Brunn, Gebertshofen, Pettenhofen und Lauterhofen sowie Schwend und Poppberg verständigt.
Die eingesetzten Feuerwehren aus Schwend und Lauterhofen sicherten sofort nach dem Eintreffen den Harvester gegen ein Abrutschen bzw. Absturz u. a. unter Einsatz des Seilzugs. Unmittelbar darauf wurde die Rettungsplattform neben der schweren Waldmaschine für die anschließende patientenschonende Rettung des Fahrzeugführers aufgebaut.
Nach der Befreiung wurde der Patient mit vereinten Kräften aus dem unwegsamen Gelände abtransportiert und simuliert dem Rettungsdienst übergeben.
Zeitgleich bauten die Feuerwehren aus Brunn, Gebertshofen, Pettenhofen und Poppberg eine Löschwasserversorgung über eine längere Strecke auf, da in diesem Gebiet weder offenes Gewässer wie Bsp. ein Bach oder Teich, noch ein Hydrantennetz vorhanden ist. Bei der Versorgung mit Löschwasser waren zudem zwei örtliche Landwirte mit ihren Gülleanhängern vor Ort. Mit den Güllebehältern konnte ausreichendes Löschwasser in Bereich verbracht werden. Das Wasser aus den Güllebehältern wurde in die Faltbehälter der Feuerwehr Lauterhofen umgefüllt und von dort mit Pumpen an die verschiedenen angenommenen Brandstellen gefördert. Die Brandstellen konnten so mit mehreren Strahlrohren schnell bekämpft und gelöscht werden.
Wie sich im Laufe der Einsatzübung herausstellte wurden zwei Waldarbeiter vermisst. Durch den Aufbau einer Durchsuchungskette mit Kräften aus allen beteiligten Einsatzeinheiten wurde nach den beiden Personen gesucht. Hierbei kamen auch die Wärmebildkameras der Feuerwehren Lauterhofen und Schwend sowie das neue Einsatzhandy mit Wärmebildkamera (Cat S61 Smartphone) der First Responder zum Einsatz. Nach wenigen Minuten konnten beide Vermissten im dichten Unterholz aufgefunden und gerettet werden.
Aufgrund der Schwere der Verletzungen eines Patienten wurde über die Integrierte Leitstelle ein Rettungshubschrauber (natürlich simuliert) angefordert. Durch die bereits einsetzende Dämmerung musste so noch Hubschrauberlandeplatz ausgeleuchtet werden, welcher durch die Feuerwehr Brunn zudem brandschutztechnisch abgesichert wurde.
Die Erstversorgung der Verletzten übernahmen jeweils die Helfer des HvO Birgland und der First Responder Lauterhofen in enger Zusammenarbeit.
Wie in der Abschlussbesprechung durch den Übungsleiter Rudi Graf sowie dem 1. Bürgermeister Ludwig Lang festgestellt wurde, handelte es sich um ein realistisches Beispiel, bei welchem die gemeinde- bzw. landkreisübergreifende Zusammenarbeit geübt wurde. Wie Bürgermeister Lang zeigte sich sehr zufrieden mit den Leistungen der Helfer und bedankte sich für das Engagement.
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