Bericht zur First Responder-Gruppe in der Rundschau

09.03.2011
Wenn jede Minute im Notfall zählt - als erste Feuerwehr im Landkreis gründet die FFW Lauterhofen eine First-Responder-Gruppe.

Im Notfall zählt jede Sekunde. Und doch verstreicht oft wertvolle Zeit, bis in den entlegenen Ecken des Landkreises ein Rettungswagen eintrifft. Die Freiwillige Feuerwehr Lauterhofen hat jetzt einen First Responder Förderverein gegründet, der das sogenannte therapiefreie Intervall bis zum Eintreffen der organisierten Rettungsdienstes verkürzt.

„Wir wollen nicht in Konkurrenz zum BRK oder den anderen Rettungsdiensten treten“, betont Andreas Aigner, der als Polizeiausbilder bei der Bereitschaftspolizei in Sulzbach arbeitet und seit 22 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist. Gemeinsam mit anderen Mitgliedern der FFW Lauterhofen, darunter Michael Matthäi, hat er die Initiative für die Gründung der First Responder gestartet. „Vor einiger Zeit ist mein Nachbar im Alter von 37 Jahren an einem plötzlichen Herztod gestorben“, sagt er. „Ich war dabei, als wir auf den Rettungsdienst gewartet haben, die Zeit kommt einem wie eine Ewigkeit vor“. Das sei einer der maßgeblichen Gründe gewesen, warum er die Gründung der First Responder forciert habe. Dabei konnte er sich von Anfang an auf die Unterstützung von Feuerwehrkommandant Christian Mertl und Kreisbrandmeister Peter Häberl verlassen.

Bei der Gründungs- und Informationsveranstaltung, die kürzlich im Schulungsraum der Feuerwehr Lauterhofen stattfand, waren neben diverser Führungskräfte der Feuerwehr –Kreisbrandrat Günter Gruber, Kreisbrandinspektor Herbert Ulbrich, Kreisbrandmeister Peter Häberl, die Kommandanten der Feuerwehren in Lauterhofen – der Bürgermeister aus Lauterhofen, die lokalen Ärzte, mehrere Markträte und zahlreiche interessierte Bürger anwesend.

Vorerst werden an den Wochenenden in fest eingeteilten Schichten die First Responder bei einem Notfall im Gemeindegebiet stets mitalarmiert. Für den Anfang ist eine Kernzeitabdeckung von Freitag, 18 Uhr, bis Montag, 6 Uhr, geplant, bei entsprechenden Feuerwehreinsätzen rücken sie zur Unterstützung mit aus. Mithilfe von Sponsorengeldern lokaler und überregionaler Unternehmen wird ein speziell ausgerüstetes Fahrzeug angeschafft, das unter anderem mit einem Defibrillator, Beatmungshilfen und Absaugpumpe, einem Notallrucksack und Verkehrsabsicherungsgerät ausgerüstet ist.

Die First Reponder – rund 25 Mitglieder umfasst die Gruppe derzeit – erhalten eine insgesamt 80 Stunden umfassende umfangreiche Ausbildung in Erster Hilfe. Die Mitglieder erlernen die Basis-Reanimation und werden geschult im Einsatz des Defibrillators, nach der Ausbildung wird es regelmäßige Fortbildungen geben.

„Für den Staat und die Bürger entstehen durch die First Responder keine Kosten“, betont Andreas Aigner. Da dieses Angebot nicht zu den Kernaufgaben der Feuerwehr gehört, gibt es keine staatlichen Fördergelder, sodass man allein auf Sponsorengelder angewiesen ist.

Gemeindemitglieder, die sich eine Mitarbeit bei der First Responder-Gruppe vorstellen könnten, erhalten weitere Informationen bei Christian Märtl oder Andreas Aigner. Da es sich bei der First Responder Gruppe um eine freiwillige Tätigkeit der Feuerwehr handelt, ist die Gruppe auf Spenden und Sponsoren angewiesen. Die Spendenkonten lauten:

Raiffeisenbank Neumarkt/Lauterhofen: Kto.Nr. 7126000, Bankleitzahl: 760 695 53

Sparkasse Neumarkt-Parsberg: Kto.Nr. 42182667, Bankleitzahl: 760 520 80

Bericht und Foto: Katja Schuhmann
Quelle: http://www.mittelbayerische.de/wenn-jede-minute-im-notfall-zaehlt-20000-art641360.html